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Freitag, 22. Mai 2020

Muskeln beeinflussen unser Leben

Muskeln beeinflussen unsere Gesundheit positiv auf verschiedene Art und Weise

Unser Stoffwechsel und unsere Muskeln haben sich seit zehntausenden von Jahren nicht verändert. Wir sind von der Evolution her auf Bewegung optimiert und nicht dafür gemacht, den ganzen Tag fast ohne Bewegung zu verbringen. Wir brauchen neben Ruhe auch mehrmals pro Woche kurze und hohe Muskelleistungen.
Bewegung lindert Schmerzen, erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit und wirkt vorbeugend gegen viele Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Typ 2-Diabetes, Depressionen, Herz-Kreislauferkrankungen, Demenz.
Um das zu erreichen, müssen wir körperlich aktiv sein.
Bewegung verändert auch die Gene. Körperliche Aktivität bremst die natürliche Zellalterung. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere. Telomere sitzen wie Kappen auf den Chromosomen im Zellkern. Werden die Telomere immer kürzer, teilt sich die Zelle nicht mehr. Das Gewebe stoppt seine Erneuerung und der Alterungsprozess nimmt an Fahrt auf. Durch regelmäßige Bewegung wird die Bildung eines Enzyms (Telomerase) angeregt, das dem Längenverlust der Telomere entgegenwirkt. Sport wird so zu einem Jungbrunnen für die Zellen.
Bei Bewegung produziert die Muskulatur eine Menge heilsamer Substanzen
Nicht nur Herz und Skelettmuskeln profitieren von der Bewegung, sondern auch Gehirn und Psyche: Bewegung fördert, stabilisiert und schützt die mentale Verfassung. Das haben viele Untersuchungen der letzten Jahre ergeben. So konnten Forscher die Mechanismen dahinter immer besser aufklären:
Feinste Blutgefäße, die Hirnkapillaren, durchziehen das Nervengewebe und versorgen die dortigen Neuronen mit Nährstoffen. Volumen und Verästelung der Kapillaren wachsen mit körperlicher Aktivität, sogar neue Gefäße können entstehen – Forscher sprechen von "Angiogenese". Neben dem An- und Abschalten von Genen regt Bewegung außerdem den Aufbau von Neuronen und Nervenfortsätzen an ("Neurogenese"). Maßgeblich gesteuert wird dies durch Wachstumsstoffe wie Vascular Growth Factor (VGF) oder Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF). Genau diese Stoffe werden bei Muskelaktivitäten vermehrt produziert.
Die Neurowissenschaftlerin Dr. Wendy Suzuki revolutioniert die Art und Weise, wie wir über unser Gehirn, unsere Gesundheit und unser persönliches Glück denken. Anhand neuster Erkenntnisse der Hirnforschung verdeutlicht sie den wirkungsvollen Zusammenhang zwischen Bewegung, kognitiven Fähigkeiten und allgemeinem Wohlbefinden. Sie nimmt uns mit auf eine Reise durch das Gehirn und zeigt, wie wir die sogenannte Neuroplastizität nutzen, um unser Gehirn, unseren Körper und letztendlich unser Leben positiv zu verändern.
Im Hippocampus "Das Tor zum Gedächtnis" stimuliert körperliche Aktivität Bildung und Wachstum neuer Hirnzellen. Bewegung wirkt direkt auf den Hippocampus. Er gehört zu den am stärksten veränderbaren Strukturen im Gehirn und besitzt so eine hohe Plastizität. Darunter versteht man die Eigenschaft einzelner Synapsen, Nervenzellen und ganzer Gehirnbereiche sich in Abhängigkeit ihrer Nutzung zu verändern. Bewegung fördert die Neubildung von Neuronen im Hippocampus und das besonders, wenn es sich um abwechslungsreiche Bewegungen handelt z.B. die Kombination aus Ausdauertraining und Krafttraining.
Auch eine "passive" Bewegung wie z.B. in der Physiotherapie kann bei vielen Bewegungsreizen eine Wirkung im Hippocampus zeigen.
Bei älteren Menschen reduziert Bewegung das De­menzrisiko. Studien zeigen, dass daraufhin die Aufmerksamkeit steigt und das Hippocampusvolumen zunimmt.

 Warum körperliche Aktivität so wichtig für unsere Gesundheit ist

Wundersubstanz Myokine
Im Jahr 2007 entdeckte die Professorin Bente Pedersen aus Dänemark eine neue hochwirksame Substanz, die vom Körper gebildet wird. Aber nur dann, wenn seine Muskeln aktiv sind, wenn er sich also bewegt.
Das war die Geburtsstunde der Myokine, von denen mittlerweile über 300 verschiedene bekannt sind, man aber noch mit vielen mehr rechnet. Es sind Hormonen ähnliche Botenstoffe, die den Stoffwechsel in anderen Organen direkt beeinflussen.
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Muskeln sind mehr als nur Kraftmaschinen
Dass Sport gesund ist, gilt längst als erwiesen. Aber warum eigentlich?

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Sport auf Rezept

Muskeln beeinflussen unser Leben und senden Botenstoffe an andere Organe. Die dänische Immunologin Bente Pedersen entdeckte den „Bewegungsfaktor“, einen Botenstoff in aktiven Muskelzellen. 
Interview mit Bente Pedersen lesen ....



Teil 1: Muskeltraining - Myokine - Ausdauer und Bewegung


Teil 2: Muskeltraining - Myokine - Ausdauer und Bewegung